Details

Minartz, Christof
Organisation und Struktur der fachärztlichen Versorgung in Deutschland
Eine gesundheitsökonomische Analyse und Bewertung sowie Ansätze zur Optimierung
Kovac, J.
978-3-8300-5635-5
1. Aufl. 2011 / 410 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie. Band: 19

Die stationäre Krankenhausbehandlung und die ambulante ärztliche Behandlung von Patienten sind neben der Arzneimittelversorgung die größten Ausgabenbereiche der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland. Einen erheblichen Anteil hieran nehmen die Ausgaben für die fachärztliche Versorgung ein, die in Deutschland sektoral getrennt von Krankenhausärzten sowie von in einer eigenen Praxis niedergelassenen Ärzten übernommen wird. Diese sektorale Trennung zwischen Krankenhausärzten und niedergelassenen Ärzten ist in Deutschland historisch gewachsen und stellt ein wesentliches Strukturmerkmal des hiesigen Gesundheitswesens dar. Sie wird von vielen Experten als ein Grund für die genannten hohen Ausgaben ausgemacht. Durch die Tatsache, dass Fachärzte hierzulande zum einen angestellt in Krankenhäusern und zum anderen freiberuflich in der Niederlassung tätig sind, wurde der Begriff der „doppelten Facharztschiene“ geprägt. Diese impliziert Doppeluntersuchungen bzw. zumindest eine Doppelvorhaltung der personellen sowie der medizinisch-technischen Ressourcen und damit im deutschen Gesundheitssystem vermutete Effizienzreserven.
Vor allem werden Allokationsdefizite und Ineffizienzen aufgrund einer (noch) mangelnden Verzahnung des stationären mit dem ambulanten Sektor ausgemacht. Deshalb hat der Gesetzgeber in den letzten beiden Jahrzehnten versucht, mit den eingeleiteten Reformen die Sektorengrenze abzubauen. Allerdings gibt bislang keines der Reformgesetze eine überzeugende Antwort auf die Zukunftsfragen des deutschen Gesundheitssystems. Insbesondere fehlt ein klares Bekenntnis entweder zu staatlicher Regulierung oder zu marktlicher Steuerung. Aus den genannten Gründen kann prognostiziert werden, dass die sektorale fachärztliche Versorgung in Deutschland vor weiteren Reformen steht. Der Optimierungsprozess - gerade im Hinblick auf die Aufhebung der sektoralen Grenze - wird fortschreiten müssen, um Ineffizienzen abzubauen und in Anbetracht der Finanzierungsprobleme der GKV weiterhin eine tragfähige fachärztliche Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können. Der Autor widmet sich der Frage, wie vor dem Hintergrund der gewachsenen Strukturen und der zukünftigen Rahmenbedingungen die fachärztliche Versorgung in Deutschland optimiert werden kann. Er untersucht, ob und inwieweit die sektorale Facharztversorgung in Deutschland ineffizient erfolgt, um auf Grundlage der ermittelten Ergebnisse den bestehenden Handlungsbedarf abzuleiten und ein Modell zur Optimierung der fachärztlichen Versorgung zu entwickeln.